Oft wird Lernen als eine mühsame Angelegenheit dargestellt. Man wendet sich ihr nur ungern zu. Mit Feldenkrais ist Lernen ein freudvoller Prozess, der den Menschen mit seinem ganzen Sein einbezieht. Körperempfindung und persönliche Wahrnehmungen werden als wichtige Grundlagen des Lernprozesses verstanden.
Organisches Lernen ist die ureigenste Intelligenz des Menschen - eine körperliche Form des Lernens, die in jedem
Kind angelegt ist und die jeder Erwachsene für sich neu entdecken kann.
„Dieses organische Lernen ist langsam und kümmert sich nicht um die Bewertung etwaiger Ergebnisse als gut oder schlecht. Es hat keinen erkennbaren Zweck, kein Ziel. Es wird gelenkt einzig von dem Gefühl der Befriedigung, das sich einstellt, wenn jeder neue Versuch als weniger ungeschickt empfunden wird als der vorangegangene, weil jetzt ein kleiner Fehler vermieden wurde, der zuvor als unangenehm oder als hinderlich empfunden worden war.” (Moshe Feldenkrais)
Die Feldenkrais-Methode unterrichtet nicht "die eine, korrekte Art der Bewegung", sondern alle denkbaren Arten, sich zu bewegen.
Dadurch entwickelt der Körper die Fähigkeit, sich in jeder Situation spontan auf die bestmögliche Weise anzupassen. Das ist möglich, weil wir uns der parasitären Spannungen bewusst werden, die wir ohne jeden Nutzen aufrecht halten und die uns in unserem Handeln behindern.
Im Mittelpunkt der Methode stehen die individiuelle Verbesserung von Bewegung und der persönliche Prozess des Lernens: ohne Wettbewerbsdenken, ohne Beurteilung nach den Kriterien "richtig oder falsch", ohne angestrengtes Hinarbeiten auf ein Ziel, mit Neugierde und Freude an der Entdeckung von Neuem.
Durch das spielerische Ausprobieren neuer Bewegungsvarianten werden im Gehirn neue Verbindungen geschaffen. Die Fähigkeit des Nervensystems, neue Verknüpfungen im Gehirn aufzubauen, ist elementarer Bestandteil jeder echten Veränderung.